Bevor ich mich für einen Hund aus dem Ausland entscheide, habe ich mich oder haben wir uns als Familie informiert. Wenn all diese Fragen geklärt sind und die Entscheidung für einen Hund gefallen ist, dann sollten folgende Punkte beachtet werden:
1. Die Entscheidung für einen Hund generell und einen Hund aus dem Ausland im Besonderen, sollte mit der ganzen Familie besprochen und befürwortet werden.
2. Der Zeitpunkt des Einzuges sollte so gewählt sein, dass nach Möglichkeit einige Tage Freizeit zur Verfügung stehen, um den Neuankömmling ständig betreuen und aktiv eingewöhnen zu können.
3. Für den Hund ist alles neu. Neue Umgebung, verändertes Klima, neues Futter, viele neue Umweltreize. Das verursacht Stress und der wiederum kann abwehrende und aggressive Verhaltensweisen nach sich ziehen.
4. Um Einfluss auf den Hund nehmen zu können, sollte er durch eine Leine an Halsband oder Geschirr gesichert werden. Hierbei ist wichtig: Vielleicht kennt der Hund eine Leine bisher noch gar nicht. Dann muss er langsam daran gewöhnt werden. Auch eine Hausleine ist für den Anfang keine schlechte Idee.
5. Ist er Hund bereits stubenrein? Kurze, dafür häufige Spaziergänge sind angebracht. Langsame Steigerungen werden empfohlen.
6. Wenn sich der Hund ängstlich in Ecken und Unterschlüpfen zurückzieht, dann bitte nicht bedrängen, sondern mit Geduld Vertrauen aufbauen.
7. Ist der Hund sehr anhänglich, sollte hier wiederum auf zeitlich und räumlich begrenzte Distanz geachtet werden. Im Hinblick auf den ganz normalen Alltag wird es eventuell nötig sein, den Hund später zeitweise allein zu lassen. So kann möglichen trennungsbedingten Problemen von Anfang an entgegengewirkt werden.
8. Übungen zur Bindungsförderung und auch welche, um Frust ertragen zu lernen, können in den Alltag integriert werden, genauso wie die Grundsignale.
9. Bei Unsicherheiten im Umgang und beim Training sollte recht schnell ein qualifizierter Hundetrainer zu Hilfe genommen werden.
Der Mittelmeercheck oder Mittelmeertest genannt (MMT, MMK)
Hier einige Infos zum Mittelmeercheck – alle Hunde ab dem 10. Lebensmonat (ca.) reisen mit einem Mittelmeercheck aus. Die Blutproben werden an das Labor über den Tierarzt im Ausreisegebiet versandt und ausgewertet. Das Ergebnisprotokoll sollte ein Bestandteil des Tierschutzvertrages sein.
Dieser beinhaltet den Leishmaniose-, Ehrlichiose- Filarien und Barbiosenachweis.
Nach Einreise und Einleben in sein neues zuhause empfehlen wir, den Hund nach ca. 10-12 Monaten erneut auf Mittelmeerkrankheiten testen zu lassen. In seltenen Fällen kann es sein, dass es im Rahmen der Titerbestimmung zu einer Kreuzreaktion zwischen den Antikörpern gegen die Leishmaniose und denen gegen die Babesiose kommt. Dies bedeutet, dass eine Werterhöhung auf beide Krankheiten angezeigt wurde, dann aber in der zweiten Testung bei einer Krankheit nicht mehr auftritt. Weiterhin wird eine Blutabnahme sowie dann evtl. Weiterbehandlung bei einem Tierarzt empfohlen, der Erfahrung mit der Vorgangsweise rund um Mittelmeerkrankheiten (Oberbegriff) hat.
Über parasitose.ex können Sie gern weitere interessante Infos zum Thema einsehen. Bitte beachten Sie, dass jede Tierschutzorga dies anders handhabt.
Sichern Sie Ihren Hund nach Einreise und auch in der kommenden Zeit! Leinen Sie nie zu früh ab, es kann schief gehen. Bitte halten Sie sich an die Infos der einzelnen Orgas - ein Tipp - der GPS Tracker! Sinnvolle Sache.
Der Hund aus dem "Ausland" ist eingezogen, jetzt möchtet Ihr alles erdenklich Gute für den lieben Hund tun und meldet Euch bei uns. Wie schön! Lasst ihm noch Zeit nach Einreise und erst einmal "ankommen". Wenn Ihr das Gefühl habt, es ist nach Einzug etwas ruhiger geworden, dann meldet Euch. Wir sehen dann, was für Euch an Beratung infrage kommt. Je nach Alter und Veranlagung kann mit Erziehung/Gehorsam in der Gruppe, Erziehung/Gehorsam als Einzeltraining oder die Verhaltensberatung für Euch interessant sein. Sprecht uns an, wir werden einen Einstieg mit Euch zusammen finden.